Am Sportplatz 1, 03238 Lichterfeld
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20/21, 7. Spieltag: Lichterfeld – Lok Calau II 2:2 (0:2)

Torwarttor in letzter Minute rettet einen Punkt

Die letzte Minute der Begegnung gegen die Reserve des SV Lok Calau wird allen Beteiligten noch länger in Erinnerung bleiben – schließlich kommt es eher selten vor, dass der Keeper in der letzten Aktion des Spiels, seinem Team mit einem Treffer einen Punkt rettet. Selbst den ältesten unter den Lichterfelder Zuschauern ist das noch nicht untergekommen. Unterm Strich muss sich die Mannschaft allerdings ankreiden, zwei Punkte verschenkt zu haben.

Die Calauer stellten vom Start weg eine Mannschaft auf den Platz, die konzentrierten Fußball spielte, schnell den Weg in die Spitze suchte und vor allem über den agilen John Jank immer wieder gefährlich wurde. Blau-Weiß zeigte in der ersten Halbzeit einen schwer erklärbaren Rückfall in Zeiten, in denen man im eigenen Spiel mehr Fehler als richtige Aktionen zu verzeichnen hatte. Das Potential, das hier auf dem Platz stand, wurde zu nahezu keinem Zeitpunkt in den ersten 45 Minuten ausgeschöpft und so ging der Gast bis zum Pausenwechsel mit 2:0 in Führung. Dass beide Treffer auch unter die Kategorie Sonntagsschüsse fallen könnten, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Halbzeitergebnis komplett verdient war. Zunächst traf John Jank bereits nach 10 Minuten aus spitzem Winkel mit einem satten Schuss unter den Querbalken für die Führung, die Christoph Lindner in der 42. Minute mit einem Volley direkt in den Winkel auf 2:0 ausbauen konnte.  Von einer Grundordnung war auf dem Platz in der Lichterfelder Elf hier nichts zu sehen. Die einzig nennenswerte Chance in Hälfte eins hatte Stefan Richter, der nach schönem Zusammenspiel mit Florian Vorwerk jedoch im Abschluss am guten Gästekeeper scheiterte.

Zur Halbzeit zwei zeigte sich nun erneut schwer Erklärliches: Das Lichterfelder Team schien nun aufgewacht und mit 45 Minuten Verspätung doch noch gewillt, den Fußball zu zeigen, zu dem man in der Lage ist. Blau-Weiß spielte nun viel kontrollierter, weniger fahrig und endlich mit Köpfchen. So zeigte sich in den zweiten 45 Minuten ein relativ einseitiges Bild, das die Heimmannschaft klar dominierte, allerdings weiterhin einem 2 Tore Rückstand hinterherlief. Gegen einen sehr tief stehenden Gegner war das Erarbeiten von Chancen für das Team zwar nicht ganz einfach, doch man versuchte es fortwährend spielerisch und bekam schließlich eine viertel Stunde vor Schluss einen klaren Elfmeter zugesprochen, der die Chance darstellte doch nochmal zurück in die Begegnung zu kommen. Nach dem Foulspiel am eingewechselten Sebastian Emisch übernahm unser Kapitän Markus Müller die Verantwortung und verwandelte gewohnt sicher zum Anschlusstreffer. Dies brachte nochmal Hoffnung, doch motivierte auch die Gäste die knappe Führung mit noch mehr Einsatz über die Zeit zu bringen. Dies sollte auch fast funktionieren, hätte sich in der letzten Aktion des Spiels nicht doch noch das oben bereits erwähnte abgespielt. Ein Freistoß in Strafraumnähe bringt Scott Barwisch in den Strafraum, wo der Gast zwar zuerst am Ball ist, diesen allerdings nicht aus der Gefahrenzone bekommt. Sebastian Emisch bringt den Ball per Kopf nochmals in Richtung Tor, wo zwei Lichterfelder den Ball nicht erreichen, den Gästekeeper allerdings ausreichend irritieren, dass dieser den Ball nicht zu fassen bekommt und der mit aufgerückte blau-weiße Keeper Florian Schadock reagiert am schnellsten und drückt das Leder in der letzten Aktion über die Linie, bevor er sich unter einem Haufen Lichterfelder Spieler begraben lassen muss. Danach ist Abpfiff, der im Jubel allerdings fast untergeht.

Das Team rettet also am Ende doch noch einen Punkt in einem schon verloren geglaubten Spiel. Dass man zur Pause bereits mit 2 Toren zurückliegt, muss man sich dabei klar selbst zuschreiben. Die Zaghaftigkeit und Kopflosigkeit der ersten 45 Minuten ist dabei genauso schwer zu erklären wie das andere Bild, das das Team in den zweiten 45 Minuten zeigt und womit es sich den Punkt auch noch verdient – mehr wäre sicherlich drin gewesen, wurde allerdings in der ersten Halbzeit einfach verschenkt. Wichtig für die Jungs ist zu sehen, dass es einfach notwendig ist ein konzentrierte Leistung immer und gegen jeden Gegner abrufen zu müssen, um etwas zu erreichen. Abzuwarten und zu hoffen, dass es schon reichen wird, führt immer wieder zu Leistungen auf dem Platz, die dem Vermögen des Teams nicht entsprechen.

19. Oktober 2020